Schmetterlingsgarten, Sayn

2007-05-3-043www.Hotel-Meder.de Andernach am Rhein empfiehlt:

Der Garten der Schmetterlinge Schloss Sayn liegt in einem großen romantischen Landschaftspark, der 1850 durch die berühmten Gartenarchitekten Karl Friedrich Thelemann und Heinrich Siesmayer im englischen Stil angelegt wurde. Er reicht von der Burg Sayn oben auf dem Kehrberg bis an den Zusammenfluss von Sayn und Brex. Einige aus dieser Zeit stammende Baumriesen verleihen dem Park heute seinen besonderen Charakter.

Filigran wie die Flügel eines Schmetterlings sind die lichten Räume im fürstlichen Schlosspark von Sayn, in denen sich der „Garten der Schmetterlinge“ befindet. Hier residieren die schwerelos erscheinenden Falter, die durch die tropisch anmutende Pflanzenwelt aus Palmen, Bananenstauden und bunten Blüten taumeln. Schillernd sind die Flügel der Falter und wunderschön ihr Farbspiel. Aus Südamerika, Asien und Afrika kommen die meist beeindruckend großen Schmetterlinge, die immer auf der Suche nach Nektar, um die Köpfe der Besucher flattern.

Eine exotische Welt eröffnet sich den Gästen des Gartens der Schmetterlinge, der auch zu den Kinderstuben der zarten Geschöpfe führt. Im „Raupenhaus“ lässt sich der Weg vom winzigen Ei über die gefräßigen Raupen bis hin zu den versteckten Puppen erkennen. Dann entsteht die Metamorphose und das Licht erblickt ein wunderschöner Schmetterling!

Winzige Zwergwachteln, deren Küken kaum größer als eine Hummel sind, Wasserschildkröten und ein geheimnisvoller Leguan sind die weiteren Bewohner dieser fantastischen kleinen Welt, die kleine wie große Besucher gleichermaßen in ihren Bann zieht.

Sie betreten das Schmetterlingshaus durch eine Klimaschleuse. Ein Vorhang hindert die Falter am Verlassen ihres artgerechten Lebensraumes. Sicherlich werden Sie gleich bemerken, dass es im Haus wärmer und feuchter ist als draußen. Sowohl die exotischen Schmetterlinge als auch die Pflanzen brauchen dies für eine optimale Entwicklung. Die Tagestemperatur beträgt im Durchschnitt 24°C – 26°C, die Luftfeuchtigkeit etwa 60%.

Gehen Sie zunächst nach rechts zu den Schaukästen. Der große Puppenkasten beherbergt die Puppen der Schmetterlinge. Sie sehen oft aus wie grüne oder vertrocknete Blätter, manche wie Holzstückchen, sind aber lebende Puppen, in denen die geheimnisvolle Umwandlung (Metamorphose) von der Raupe zum Schmetterlinge stattfindet. Vielleicht haben Sie Glück und ein Schmetterling schlüpft, während Sie zusehen. Meistens geschieht dies in den Morgenstunden. Die Puppe bricht auf und der Schmetterling klettert langsam heraus. Nach dieser anstrengenden „Geburt“ muss sich der Falter einen Moment ausruhen. Dann pumpt er „Blut“ in seine Flügel, die noch ganz verknittert am Körper anliegen. Langsam breiten sich die feuchten Flügel aus, bis sie schließlich zu ihrer vollen Größe entfaltet sind. Nun kann sich der Schmetterling von der großen Anstrengung erholen, während seine zarten Flügel trocknen. Nach ungefähr einer halben Stunde ist er flugfähig und wird von den Biologen in seine neue Heimat entlassen.

Im nächsten Schaukasten werden interessante Kleintiere, wie z.B. Vogelspinnen oder Skorpione gezeigt. – Bitte klopfen Sie nicht an die Scheibe!

Auf Ihrem Rundweg durch den Schmetterlingsgarten kommen Sie zunächst über die Filippa-Brücke. Sie trägt ihren Namen nach Prinzessin Filippa, der zweitältesten Tochter von Fürst Alexander und Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, die 2001 im Alter von 21 Jahren und nur wenige Monate nach ihrer Hochzeit mit Vittorio Mazetti d’Albertis tödlich verunglückte. Die anderen sechs Brücken wurden nach den weiteren Kindern der Fürstenfamilie, Alexandra, Sofia, Louis, Heinrich, sowie Casimir und Christian-Peter benannt.

Statt über die Filippa-Brücke können Sie auch auf dem Dschungelpfad zur Sofia-Brücke gelangen. Hier finden Sie eine Futterstelle, auf der verschiedene Früchte als Zusatznahrung für die Schmetterlinge, vor allem für die Bananenfalter, ausgelegt sind. Die meisten Schmetterlinge ernähren sich jedoch hauptsächlich von Blütennektar. Deshalb finden Sie im Haus zahlreiche Blütenpflanzen, wie z.B. das Wandelröschen(Lantana camara) oder den Hibiskus (Hibiscus sinensis). Mit ihrem langen Rüssel saugen die Falter den Nektar aus den Blütenkelchen.

Verweilen Sie einige Augenblicke auf der Alexandra-Brücke und erfreuen Sie sich an den großen japanischen Koikarpfen, die sich in dem kleinen Bach tummeln. Haben Sie schon die Schildkröten entdeckt, die sich genüsslich auf den eigens für sie eingerichteten Schildkröteninseln räkeln?

Nun folgen Sie dem Rundweg nach rechts und kommen auf dem Weg zur Sofia-Brücke an der Hibiskushecke vorbei. Vorsicht, hier könnte gerade Familie Wachtel mit ihrem hummelgroßen Nachwuchs vorbeihuschen. Laut nach ihrer Mutter piepsend laufen die Küken der chinesischen Zwergwachteln durch das Haus. Die nach ca. 23 Tagen ausschlüpfenden Nestflüchter können sofort nach dem Abtrocknen laufen und Futter picken. Sie brauchen aber noch etwa 10-14 Tage den wärmenden Schutz der Eltern.

Oben auf der Sofia-Brücke können Sie den Blick über den gesamten Garten genießen. Wenn Sie im Hintergrund munteres Gezwitscher hören, so stammt dies von den australischen Gouldamadinen und Zebrafinken oder den Goldbrüstchen und Schmetterlinksfinken aus Afrika.

In den Schaukästen neben der Sofia-Brücke werden verschiedene Insekten oder Kleintiere gezeigt. Ähnlich wie manche Schmetterlinge haben auch diese Tiere spezielle Strategien entwickelt, um in der Natur zu überleben. Teilweise sind sie so gut getarnt, dass man genau hinsehen muss, um sie zu entdecken.

Nun gehen Sie nach rechts, wieder durch eine Schleuse, in das Nachtfalter- und Raupenhaus. Hier können Sie neben verschiedenen nachtaktiven Schmetterlingen auch häufig einen der größten Nachtfalter der Erde, den Attacus atlas bewundern (Flügelspanne 20-30 cm). Wie fast alle Nachtfalter ist er nur nachts aktiv, tagsüber ruht er. In diesem Haus befindet sich auch die „Kinderstube“ des Schmetterlingsgartens, in der Sie die verschiedenen Entwicklungsstufen der Falter beobachten können. Dazu eine kurze Bemerkung: Fast alle Schmetterlinge der Welt benötigen eine ganz bestimmte Pflanzenart, auf die sie ihre Eier ablegen und deren Blätter ihren Raupen als Futter dienen. Ohne diese Pflanze kann es keinen Nachwuchs geben.

Hier einige tropische Schmetterlinge und ihre Raupenpfutterpflanzen:

Tropischer Schwalbenschwanz – Zitruspflanze
Heliconide (Zebrafalter, Kurier) – Passionsblume
Tropischer Weißling – Cassia
Bananenfalter (Eule) – Bananenstaude
Monarch – Seidenpflanze

Nach der Paarung legt das Schmetterlingsweibchen stecknadelkopfgroße Eier an der speziellen Futterpflanze ab. Bereits nach drei bis fünf Tagen knabbert sich eine kleine Raupe ihren Weg aus dem Ei, um anschließend von dem Blatt, auf dem sie sitzt, zu fressen. Die kleine Raupe wächst sehr schnell und jedesmal wenn es ihr zu eng wird, wechselt sie die Raupenhaut (4-5mal). Nach ca. 3 Wochen (es ist bei jeder Falterart unterschiedlich) häutet sich die Raupe ein letztes Mal und wird zur Puppe. Sie hängt nun gut getarnt einige Wochen an einem verborgenen Platz. Schließlich schlüpft der Schmetterling aus. Nur besonders aufmerksame Besucher entdecken im Raupenhaus alle Entwicklungsstadien der Falter. Was werden Sie sehen?

Zurück durch die Schleuse gelangen Sie wieder in das Schmetterlingshaus. Gleich rechts der große Wasserfall mit vielen Ananasgewächsen und Farnen. Obenauf thront häufig der Grüne Leguan und betrachtet die Besucher aus sicherer Entfernung. Über die Louis-Brücke erreichen Sie die Südseite des Hauses, wo unsere Falter bei schönem Wetter besonders gerne im Sonnenlicht tanzen.

Durch den pflanzenumrankten Rundbogen gelangen Sie zu den Sitzbänken. Hier, direkt neben der „Schlangenburg“ können Sie in Ruhe dem geschäftigen Treiben zuschauen. Die Bananenstaude gegenüber trägt in fast jedem Jahr köstliche Früchte. In dem feuchtwarmen Klima des Schmetterlingshauses gedeihen jedoch nicht nur die schönen Pflanzen üppig, leider auch Pflanzenschädlinge. Um ein Überhandnehmen der Schädlinge zu verhindern, setzen wir ihre natürlichen Feinde ein. Gegen Blattläuse helfen uns Gallmücken sowie Florfliegen. Die Spinnmilbe wird durch Raubmilben bekämpft, und die Wolllaus wird von einer australischen Marienkäferart dezimiert. Auf diese Weise wird ein biologisches Gleichgewicht erreicht, das den Einsatz chemischer Gifte überflüssig macht. Auch die kleinen Zwergwachteln und bunten Finken tragen ihren Teil zur biologischen Schädlingsbekämpfung bei.

Der Orchideenpfad führt Sie nun zur Christian-Peter-Brücke, der einzigen überdachten Brücke im Haus. Jetzt können Sie über die Filippa-Brücke zum Ausgang gehen…, oder möchten Sie noch ein wenig bei den Schmetterlingen verweilen? Es gibt noch so viel zu entdecken!

Anschließend bietet sich an, einen Rundgang auf dem Naturpfad um das Haus zu machen. Hier werden Lebensräume für einheimische Schmetterlinge vorgestellt und es werden Anregungen zur Gestaltung Ihres eigenen Gartens gegeben. So gibt es einen Kräuter- und Bauerngarten, eine Wildwiese, einen kleinen Teich, eine Trockenmauer sowie eine Frucht- und Blütenhecke. Wenn Sie eine Frage haben, wenden Sie sich bitte an die Biologinnen oder den Gärtner.

Im Pavillon werden Ausstellungen und Videofilme zu verschiedenen Themen rund um den Schmetterling gezeigt.

Von dem im Fürstlichen Schlosspark gelegenen exotischen Paradies sind es nur wenige Meter zum neugotischen Schloss der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein. Wo vor 150 Jahren Kaiser und Könige zu Gast waren, können Sie heute das Rheinische Eisenkunstguss-Museum, die Schlosskapelle und das Fürstinnenzimmer besichtigen. Besucher des Gartens der Schmetterlinge haben hierzu freien Eintritt.

Nach Voranmeldung erhalten Sie auch eine Führung durch das Schloss und die Fürstlichen Salons mit außergewöhnlichen Gemälden und prächtiger Ausstattung. Auf der großen Terrasse des Schlossrestaurants „SaynerZeit“ können Sie eine Kleinigkeit zu sich nehmen und dabei das Panorama des Parkes genießen.

Auf dem Burgberg oberhalb des Schlosses liegt die Stammburg des Sayner Fürstenhauses. Dort erwartet Sie das Burgrestaurant DIESAYNBURG und ein wunderbarer Ausblick bis in die Vulkaneifel. Während der Saison zeigt die Falknerei Burg Sayn Adler und Falken in einem faszinierenden Flugprogramm.

Öffnungszeiten vom 5. März bis 1. Adventssontag (28.November) täglich.
Bis 30.September 9:00 – 18:00h, im Oktober. 10:00 – 17:00h, im November 10:00 – 16:00h.