Hospitalkirche St. Josef in Andernach – Bilder by Sabine Gall

www.Hotel-Meder.de die Residenz am Rhein in Andernach empfiehlt:

1643 erhielt der Orden der Annunziaten vom Rat der Stadt Andernach die Erlaubnis, ein Kloster zu gründen. Die ersten Nonnen kamen 1652 in die Stadt, der Klosterbau wurde allerdings erst im April 1667 begonnen.

Die Unterkünfte konnten bereits im darauffolgenden Jahr von 16 adeligen Nonnen bezogen werden.

Die Klosterkirche wurde innerhalb

von drei Jahren ab 1736 gebaut. 1775 folgte dann der Bau einer Schule für Mädchen.

Nachdem französische Truppen 1794 das Rheinland besetzt hatten, wurde das Kloster aufgelöst. Die französische Verwaltung verpachtete die Klostergebäude 1804 an die Stadt.

Bei der Kapelle der Annunziaten, es ist jetzt die Hospitalkirche, handelt es sich um einen dreiseitig geschlossenen, in fünf Jochen gewölbten Saalbau mit hohen Rundbogenfenstern in Wandnischen. Die Westfront weist ein von Pilastern flankiertes Portal mit dem hl. Josef auf.

Besonders hervorzuheben ist die Innengestaltung, die durch die reiche Ausstattung an Wand- und Deckenmalereien und Rokokowerk zu den besten ihrer Art am Mittelrhein gehört.

Das mehrfigurige Bildprogramm thematisiert u. a.: die hl. Dreifaltigkeit, das Weltgericht und den Guten Hirten (Chor), die Verherrlichung Mariens (östliches Joch) und das Leben der Seligen Johanna von Valois, der Gründerin des Annunziatenordens (Nonnenempore).

Die Wand- und Deckenmalereien bestechen vor allem wegen ihrer gelungenen perspektivischen Durchblicke in den Landschaftsdarstellungen. Der Altar stammt aus dem Cochemer Kapuzinerkloster.

Erst 1841 ging das Gebäude schließlich als Hospitalkirche St. Josef an die Stiftung St. Nikolaus-Stiftshospital Andernach über, welche das historische Bewusstsein pflegt und die Einrichtung als Stiftskapelle nutzt. Die Kirche selbst gehört wegen ihrer künstlerisch aufwendigen Architektur zu den schönsten barocken Bauten des Landes Rheinland-Pfalz.

Nach einem Brand in den 1980er Jahren wurde der teilweise zerstörte und durch Ruß geschwärzte Innenraum mit Geduld und Gefühl durch eine sachkundige Restauration in seinen heiteren Rokokozustand zurückversetzt.

Damit hat die Hospitalkirche wieder überörtliche Bedeutung erhalten.