Marksburg

2006-08-064www.Hotel-Meder.de die Residenz am Rhein in Andernach empfiehlt:

Wissen Sie, was es heißt, wenn man sich wie „gerädert“ fühlt? Wann man „auf den Hund gekommen“ ist? Wann man „etwas im Schilde führt“?

Auf der Marksburg können Sie anhand solcher Redewendungen das Leben auf einer Burg vor 600 Jahren nachvollziehen. Denn hier wurden tatsächlich eine „Scharte ausgewetzt“, „ein Zahn zugelegt“ und „die Tafel aufgehoben“!

Auf informative und zugleich spannende Art führen Sie kundige Führerinnen und Führer durch die Innenräume einer echten Burg.

Die Marksburg ist die einzige nie zerstörte Höhenburg am Mittelrhein, eine Ritterburg wie aus dem Lehrbuch!

Hier zwischen Bingen und Koblenz, einem Gebiet, das von der UNESCO zum „Weltkulturerbe“ ernannt wurde, gibt bzw. gab es im Durchschnitt alle 2,5 km eine Burg – über 40 sind noch mehr oder weniger erhalten! Viele kann man romantisch an den Ufern und auf den Höhen sehen und mehrere besichtigen. Die allermeisten dieser Burgen sind aber „Neubauten“ des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie waren alle zu Ruinen geworden – entweder durch Zerstörung, meist durch die Schweden im 30-jährigen Krieg, oder erst durch Ludwig XIV. im pfälzischen Erbfolgekrieg 1689, oder einfach durch Aufgabe der Nutzung und anschließenden Verfall.

Im 19. Jahrhundert hat man dann viele Ruinen im Zeitalter der Romantik wieder auf- oder ausgebaut, z. B. Rheinstein, Sooneck, Katz und Maus und Lahneck. Und Stahleck wurde wieder rekonstruiert, weil die Bacharacher fanden, ihr Städtchen brauche als Tüpfelchen auf dem i auch wieder seine Burg… Auch Stolzenfels auf der gegenüberliegenden Rheinseite von Braubach ist eine bedeutende Hervorbringung der Romantik – aber eben auch keine echte Burg mehr. Ganz wenige Ausnahmen wie Pfalzgrafenstein und eben die Marksburg haben die Zeiten überdauert und erlauben uns heute einen Blick in frühere Jahrhunderte.

Der Wert und die Bedeutung der Marksburg liegen also vor allem in ihrer vollständigen Erhaltung als mittelalterliche Wehranlage. Die imposante Festung hauptsächlich aus dem 14. Jahrhundert staffelt sich mit Bergfried, mehreren Baugruppen, Zwingern und Bastionen auf einem Felskegel über dem romantischen Städtchen Braubach und ermöglicht heute – auch durch sehenswerte, typische Innenräume wie Burgküche, Rittersaal, Kemenate, Kapelle, Rüstkammer, Weinkeller, Wehrgänge, Turmstuben und Aborterkern – eine Reise ins Mittelalter.

Hier können Sie sehen, wo die Ritter damals gegessen und getrunken haben, wo sie gebetet und wo sie geschlafen haben – und auch, wo sie aufs Klo gegangen sind! Und in der Folterkammer wird Ihnen erklärt, warum es auf Burgen im Mittelalter meist gar keine Folterkammern gab…

Öffnungszeiten:
Ostern bis 1. November täglich von 10 – 17 Uhr, Führungen finden laufend statt.
2. November bis Ostern täglich von 11 – 16 Uhr, Führungen jeweils zur vollen Stunde.

Ruhetage: 24. + 25. Dezember