Wingertsbergwand

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Nördlich des Osteifelstädtchens Mendig, in unmittelbarer Nähe der Autobahn A61, erhebt sich die grau-gelblich gefärbte bis zu 50 Meter hohe Wingertsbergwand, die in den letzten Jahren zu einem „Mekka“ für Vulkanologen und Geo Touristen wurde. Dies war nur dadurch möglich geworden, weil der Gesetzgeber einem Steinbruchunternehmen die weitere Suche nach dem begehrten Mendiger Basalt in diesem Bereich untersagte und die Abbaukante unter Bodendenkmalsschutz stellte.

Die Wingertsbergwand ist der weltbekannte vulkanologische Aufschluss des Laacher See-Vulkans. Nirgendwo sonst hat sich der Ausbruch des Laacher See-Vulkans vor 13.000 Jahren – der gewaltigsten Eruption der gesamten jüngeren Erdgeschichte in Mitteleuropa – eindrucksvoller verewigt.

Neben den beeindruckenden Tephra-Ablagerungen bietet die Wingertsbergwand auch Naturfreunden ein echtes Highlight der heimischen Flora und Fauna:

                         seit einiger Zeit ist dort nämlich ein Uhu zu Hause.

Dabei dauerte das feurige Inferno, dem die vulkanischen Schätze zu verdanken sind, gerade mal ganze zehn Tage, als vor rund 13.000 Jahren der Laacher See-Vulkan ausbrach und weite Teile der Landschaft um ihn herum meterhoch mit Lava und Bimssand wie ein Leichentuch bedeckte und alles Leben darunter erstickte.

Die Wingertsbergwand ist praktisch ein Tagebuch des letzten Ausbruchs des Laacher-See-Vulkans-Komplexes. Was der riesige Aufschluss an der Wingertsbergwand erzählen kann, erfährt man am besten vor Ort.

Wie in einem Bilderbuch stellt sich in den unterschiedlichen Ascheschichten die exakte Geschichte jener dramatischen 10 Tage vor ungefähr 13.000 Jahren dar. Anhand der Vegetationsfunde unter den Tuff- und Bimsablagerungen konnten Wissenschaftler rekonstruieren, wie die Osteifel vor der Katastrophe ausgesehen hat. Damals wuchsen Eichen, Linden, Kiefern, Weiden und Haselnusssträucher in der Osteifel..

Das Klima war feuchtkühl, ähnlich dem im heutigen Mittelschweden. Es dauerte offensichtlich nur wenige Sekunden, in denen das ursprünglich idyllische Landschaftsbild durch eine verheerende Druckwelle zerstört wurde.

Die Archäologen haben seltsamerweise nur verlassene Lager der damals in der Osteifel lebenden Eiszeitjäger gefunden. Knochenfunde verschütteter Menschen gibt es nicht. Es darf angenommen werden, dass die in der Osteifel lebenden Menschen aufgrund natürlicher Veränderungen in Ihrem Lebensumfeld Zeit genug hatten, dem späteren Inferno zu entkommen.

Immer wieder spuckte der entfesselte Vulkan neues Material aus. Man erkennt die einzelnen Phasen genau an der Dichte und Farbe des Materials in der offenen Flanke des Wingertsberges. In der letzten Ausbruchsphase wurden aus dem unteren Teil der Magmakammer Minerale, darunter der weltbekannte Hauyn, ans Tageslicht gefördert. Nachdem sich die Erde wieder beruhigt hatte, wuchs fast 13.000 Jahre lang im wahrsten Sinne des Wortes Gras (und Wein – Wingertsberg) über der Geschichte, eben so lange, bis die Bagger kamen.

Der Weg zur Wingertsbergwand ist ab Mendig ausgeschildert. Er führt über eine kleine Brücke über die Autobahn A 61 und weiter auf welliger Piste bis an den westlichen Eingang des Steinbruches der Firma Michels. Man hält sich links (westlich) des Abbaugeländes und folgt dann nach rechts der Ausschilderung bis zu einem Parkplatz in der Nähe der Wingertsbergwand.