Pfalzgrafenstein

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auch die Pfalz genannt, steht auf einer Felsinsel im Mittelrhein bei Kaub.

Mitten im Bacharacher Engtal, dort wo der Rhein seit dem 15. Jh. auch „Wildes Gefähr“ oder „Wilde Fahrt“ heißt, thront auf einem Rheinfelsenriff bei Kaub die Burg Pfalzgrafenstein.

Wie ein steinernes Schiff erhebt sich die mittelalterliche Zollburg aus der Mitte des Rheins und sorgte für mehrere Jahrhunderte für eine gute Einnahmequelle verschiedener feudaler Herren.

Die Burg Pfalzgrafenstein erinnerte den französischen Schriftsteller Victor Hugo an ein steinernes Schiff, das für immer vor Anker gegangen sei.

Bemerkenswert ist, dass die Burg Pfalzgrafenstein eine der wenigen Burgen ist, deren genaues Baudatum, nämlich 1327, bekannt ist.

Dieses gibt auch Aufschluss über die Funktion, die ihr primär vom Bauherrn König Ludwig dem Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, zugewiesen war: die militärische Sicherung der neu gewonnen Territorien in Kaub gegenüber den Nachbarn, den Kurfürsten von Mainz und Trier.

Gleichzeitig sollte die Zollstelle in Kaub, wo der Zoll erhoben wurde, gesichert werden. Der Pfalzgrafenstein wurde im Gegensatz zu den meisten anderen Burgen und Schlössern am Rhein ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen errichtet: Er diente immer als Stützpunkt für die Zollerhebung.

Mitten im Rhein auf einer Insel liegend, wird diese Funktion auch an der Lage deutlich.

Sogar bis zum Papstdrang der Ärger, als die Weinschiffer der Klöster und Prälaten des Pfalzgrafen Zoll bezahlen mussten. Man kann sich heute kaum noch vorstellen, dass die Schiffe zwischen Mainz und Köln an zwölf Zollstellen halten mussten.

Um die „Pfalz im Rhein“ rankt sich jedoch auch folgende romantische Geschichte: Agnes von Hohenstaufen soll sich hier mit ihrem Geliebten, dem Sohn Heinrichs des Löwen, getroffen haben.

Obwohl die Burg 1607 und 1755 modernisiert wurde, stammt sie zum größten Teil noch aus dem 14. Jahrhundert.

Die kargen Räume machen noch heute das bescheidene Leben der kleinen, etwa 20 bis 30 Mann starken Besatzung anschaulich.

Sie wurde 1327 als Zollburg von König Ludwig dem Bayern erbaut und 1338 um die 12 m hohe sechseckige Ringmauer erweitert.

In der Neujahrsnacht 1813/14 leitete der preußische Feldmarschall von Blücher seinen spektakulären Rheinübergang von der Inselburg aus. Mit 50.000 Soldaten, 15.000 Pferden und 182 Geschützen setzte er über den Rhein, um Kaiser Napoleon zu verfolgen.

Seit 1946 ist die heute genannte „Pfalz im Rhein“ im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz und untersteht der Verwaltung der staatlichen Schlösser beim Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz.

Bis in die 60er Jahre wurde die Pfalz am Rhein als Signalstation der Rheinschiffahrt genutzt. Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre wurde die Pfalz am Rhein komplett renoviert und instandgesetzt.

Heute dient sie ausschließlich zu Besichtigungs- und Studienzwecken. Den mittelalterlichen Zustand der Burg können die Besucher heute noch erleben, da es weder elektrischen Strom noch WCs gibt.

Der Pfalzgrafenstein wurde trotz vieler Jahre Krieg und wechselnde Besetzungen der Stadt Kaub nie zerstört oder beschädigt.

Der Burghof wird umrandet von Spätrenaissance-Arkaden, die einen überdachten Wehrgang tragen. In der Mitte befindet sich der fünfseitige Bergfried, in dem man den alten Backofen, für die damalige Versorgung der Zollwache mit Brot, besichtigen kann. Über die Wehrgänge erreicht man den ehemaligen Kanonenstand mit angrenzenden Aufenthaltsräumen und das Verlies mit seinem alten Mobiliar. Über eine Wendeltreppe erreicht man das Obergeschoß, von dem man aus weit über das herrliche Rheintal blicken kann.

Auf der Südspitze der Bastion thront der durch Kopie ersetzte steinerner Löwe als Halter des pfälzischen Wappens. Das Original ist im Wiesbadener Museum zu besichtigen.

Der Pfalzgrafenstein ist in seiner schiffartigen Form, mit seinen reichen Dach- und Erkerformen von malerisch-reizvoller Wirkung und durch seine Flusslage, qualitätvolle Ausführung und unzerstörte Überlieferung einzigartig.

Seit 2007 ist die Burg nach der Restaurierung wieder mit einer historisch belegten Farbfassung versehen.

Öffnungszeiten:

1. April bis 30. September, 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr,

1. Oktober bis 31. März, 9 bis 13 und 14 bis 17 Uhr.

Dezember geschlossen, montags, bzw. 1. Werktag der Woche geschlossen.

In der Sommersaison bis Ende Oktober montags geöffnet.

Letzte Überfahrt mit der Personenfähre zur Pfalz jeweils eine Stunde vor Schließung. Bei einem Wasserstand über 3,80 m am Kauber Pegel kann die Personenfähre nicht mehr anlegen.