Drei-Täler-Wanderung rund um Rengsdorf

Waldwanderungwww.Hotel-Meder.de die Residenz am Rhein in Andernach empfiehlt:

Wo der Wasserfall rauscht.

Ausgangspunkt Ihrer Rundtour ist der Wanderparkplatz hinter der Oberen Mühle an der Kreisstraße 104, Straße Rengsdorf – Hardert – Straßenhaus, der auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos zu erreichen ist. Sie wandern an der Oberen Mühle vorbei auf dem grasbedeckten Pfad (H2) oberhalb des Völkerwiesenbachs entlang nach Süden Richtung Rengsdorf.

Hinter der Unteren Mühle halten Sie sich halbrechts am Bachufer und erreichen kurze Zeit später einen Holzsteg, auf dem Sie das Gewässer nach rechts überqueren. Sie befinden sich nun auf dem Rheinsteig, jenes neu geschaffenen Erlebnis-Wanderweges, der am rechten Rheinufer verlaufend auf 300 Kilometern Länge die Bundesstadt Bonn mit Wiesbaden verbindet.

Sie folgen dem gut ausgeschilderten Pfad an der Schutzhütte vorbei durch den Wald hinauf zur katholischen St. Kastor-Kapelle am Ortsrand von Rengsdorf und ihr gegenüber weiter durch die kleine Parkanlage und die Kapellenstraße bis zur stark befahrenen Westerwaldstraße (B 256 „Historische Raiffeisen-Straße“). Nachdem Sie sie vorsichtig überquert haben, folgen Sie ihr ein kurzes Stück nach rechts und biegen nach links in den „Römergraben“, einer gepflegten Parkanlage.

Die irreführende Bezeichnung entstand durch eine falsche Überlieferung. Mit dem ebenfalls nicht weit von diesem Ort verlaufenden Limes hatte die mittelalterliche Landwehr auf dem Bergrücken zwischen Laubach- und Völkerwiesenbachtal nichts gemeinsam. Sie diente als Grenzmarkierung und zur Überwachung des Verkehrs zwischen dem Rheintal und dem Westerwald.

Sie bestand aus drei Wällen, von denen zwei mit „Gebücken“ verstärkt waren. Die Fortsetzung des „Römergrabens“ hinunter ins Völkerwiesenbachtal hinter dem Rengsdorfer Rathaus heißt noch heute „Gebückstraße“. „Gebücke“, auch „Kölnische Hecken“ genannt, entstanden durch das Kappen vornehmlich junger Buchen.

Die jungen Ausschläge wurden zum Boden niedergebückt und verwuchsen mit dazwischen gepflanzten Dornen-, Brombeer- und anderen Sträuchern zu einer undurchdringlichen Hecke. Wer diese wirksame Sperre am Schlagbaum in der Melsbacher Hohl passieren wollte, musste zuerst einen Wegezoll bezahlen. Für „Mautpreller“ gab es im Mittelalter keine Chance den Ort zu passieren.

Sie folgen den alten Wällen mit ihren Buchenhecken in den Buchenhochwald. Hinter den Tennisplätzen gabelt sich der Weg. Die „babylonische Vielfalt“ der verschiedenen Wanderwegsymbole verwirrt an dieser Stelle mehr als sie nutzt. -Wo verläuft der Rheinsteig weiter?- Sie laufen weiter in Sichtweite des Waldrandes geradeaus und liegen richtig. Schon bald taucht die blau-weiße Streckenmarkierung wieder auf. Sie führt Sie geradewegs zu einer atemberaubenden Aussicht am „Schauinsland“.

Weit reicht der Blick über das Rheintal zwischen Koblenz und Neuwied, von den Ausläufern des Taunus über die Hunsrückhöhen bis weit in die Vordereifel. An dieser Stelle soll auch die erfreuliche Tatsache erwähnt werden, dass der Weg von Rengsdorf bis hierher auch für Rollstuhlbenutzer geeignet ist.

In Serpentinen führt nun Ihr Wanderpfad talwärts bis zu einem breiteren Forstweg. Hier verlassen Sie den Rheinsteig und laufen nach links hinunter zur Elisabethhöhe am Ortsrand von Melsbach. Von der Schutzhütte hat man durch die Bäume einen Ausblick über das Wiedtal. Gleich unterhalb der Hütte folgen Sie der Ausschilderung Richtung „Almblick“ ins untere Laubachtal.

Steil fällt der Hang nach links in den dunklen Talgrund ab. Nur ein lautes Rauschen verrät den Wildbach in der Tiefe. Nach etwa 500 Metern erreichen Sie eine Steinbrücke über den Bach, der sich in diesem Augenblick zu Ihrer Rechten über eine gut acht Meter hohe Felswand herunter rauscht. Dieser natürliche Wasserfall gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Region und ist die erste Station auf dem hier beginnenden „Gewässerlehrpfad Laubachtal“.

Doch bevor Sie in dieses einsame Tal vordringen, geht es erst noch ein kurzes Stück talwärts Richtung Laubachmühle und dann (wieder auf dem Rheinsteig) steil nach rechts bergauf bis zum „Almblick“. Von diesem idyllischen Ort mit der einladenden Sitzbank schaut man hinunter auf die aufgestaute Wied mit ihren grünen Ufern, wo buntes Fleckvieh in der Sonne döst und Fischreiher geduldig auf Beute warten.

An der „Almhütte“ geht es nach rechts weiter Richtung Ehlscheid. Ihre nächste Station auf dem Gewässerlehrpfad liegt am sogenannten „Ladeplatz“. Eine Infotafel erzählt von der harten Arbeit der Schieferbergleute in früherer Zeit, die an diesem Platz das wertvolle Baumaterial auf Fuhrwerke luden, um es bevorzugt auf die Baustellen der im 18. Jahrhundert neu geschaffenen Stadt Neuwied zu transportieren. Weiter geht es am linken Ufer des Laubachs talaufwärts (E3).

Am „Sechsahorneck“, wo der Wanderweg (E3) nach links Richtung Ehlscheid das Tal verlässt, wechseln Sie auf das rechte Ufer des Baches. Wenige Meter weiter bachaufwärts stoßen Sie auf den dunklen Eingang zu einem der zahlreichen, durch Schutzgitter verschlossenen Schieferstollen im Laubachtal. Diese von Menschen geschaffenen Höhlen dienen heute zahlreichen, oft seltenen Fledermausarten als Quartier.

Weiter oben weitet sich das Tal und der Wald weicht einer offeneren Wiesenlandschaft. Durch extensive Weidetierhaltung und radikale Entfichtung will man der charakteristischen Bachauenlandschaft im Oberen Laubachtal wieder Rechnung tragen. Sie durchqueren den Talgrund hinter dem „Laubachswinkel“ und folgen nun ein Stück dem „Terrainweg im heilklimatischen Kurort Ehlscheid“ mit dem Zeichen des roten Herzens am Waldrand entlang bis zur Kreisstraße Rengsdorf-Ehlscheid.

Dort überqueren Sie den Bach nach rechts und laufen an der Schutzhütte halblinks auf den Wanderweg nach Bonefeld/Hardert (B5), bis Sie wieder auf der Höhe der Bundesstraße B 256 sind. Nachdem Sie sie vorsichtig überquert haben, folgen Sie auf der gegenüberliegenden Seite wenige Schritte dem geteerten Radweg und dann dem Wegweiser nach Hardert nach rechts durch den Wald (B5) ins Völkerwiesenbachtal.

Von der Brücke über den Bach genießen Sie den Blick in das weite, einer Parklandschaft gleichende Tal, auf dessen saftigen Wiesen ein Rudel von mehr als 50 Damhirschen friedlich grast. Am Waldrand entlang geht es nun zügig in südlicher Richtung bis zum Ausgangspunkt an der Oberen Mühle.

Die Streckenlänge beträgt rund 13 km mit leichtem Schwierigkeitsgrad.