www.Hotel-Meder.de die Residenz am Rhein in Andernach empfiehlt:
Kleine Abenteuer im großen Canyon.
Ein weißes R auf blauem Grund weist den Weg: 320 Kilometer schlängelt sich der Rheinsteig entlang der rechten Stromseite von Bonn bis Wiesbaden. Wanderer bekommen alles geboten: Kleine Stiege, schmale Pfade, traumhafte Panoramen. Jede der 20 Etappen führt durch malerische Täler zu den schroffen Abbruchkanten des deutschen Grand Canyon der Romantik.
1. Etappe: Vom Kloster Heisterbach nach Bad Honnef – 21 km ca. 7,5 Std.
Das ehemalige Zisterzienserkloster Heisterbach mit seiner Chorruine liegt hinter uns, wir richten den Blick bergan zum Petersberg. Wenn eine Serpentine endet, taucht schon die nächste auf. 331 Meter schraubt sich der Pfad bis zum Zaun um das Gästehaus der Bundesregierung. Eine schmiedeeiserne Pforte ist im Sommer von 7 bis 22 Uhr, winters bis 17 Uhr geöffnet. Auf der Terrasse des Steigenberger Hotels genießen die Wanderer den gleichen majestätischen Rundblick wie Staatsgäste aus aller Welt.
Wir lösen unseren Blick, laufen hinab zur Mondscheinwiese und überqueren die Landstraße zur Margarethenhöhe. Jetzt kräftig durchatmen – Höhenluft! Die Kuppe des Geisbergs mit der Rasthütte ist unser Ziel. Von 323 Metern Höhe liegt das Rheintal mit Drachenfels in Sichtweite.
Auf schmalem Pfad passieren wir den Schallenberg (310 Meter). Die Rast am Milchhäuschen ist ein Muss – auf sonnendurchfluteter Terrasse oder in urigen Gasträumen.
Danach ruft der Drachenfels. Gut gestärkt nimmt uns die prächtige Baumallee des Kutschenwegs auf, und an der Mittelstation der Drachenfelsbahn stoßen wir auf schnaufende Touristen. Unter der markanten Ruine liegt zwar kein Drachen, aber der steile Pfad hinab nach Rhöndorf. Am Eingang des Waldfriedhofs ist Konrad Adenauer begraben.
Gegenüber führt ein Pfad zur Breiberghütte auf 312 Metern. Ein Panorama über Siebengebirge und Rheintal. Am Hang schlängelt sich der Weg zur Waldgaststätte Löwenburg. Bevor wir durch das verträumte Poßbachtal mit murmelndem Bach ins Schmelztal oberhalb von Bad Honnef gelangen, sammeln wir Kräfte für die Burgruine Löwenburg (455 Meter).
2. Etappe: Von Rheinbrohl nach Neuwied – 15 km ca. 6,5 Std.
Von der Kehrgasse in Rheinbrohl führt das blau-weiße Logo auf den Fußweg zum Ehrenmal der 29er. Nur einen Katzensprung entfernt liegt die Hütte auf der Rheinbrohler Ley (198 Meter). Unten ziehen Schiffe vorbei. Links scheint die Hammersteiner Lay (196 Meter) mit ihrer Ruine zum Greifen nah. Doch auch hier trügt der Rheinsteig-Schein. Vorbei am Ausflugslokal Annahof durch Wiesen und Buchenwald folgt der Abstieg ins Hammersteiner Bachtal.
Kurz darauf wird der Rheinsteig zum Rhein-Steig – zum naturbelassenen Pfad flussaufwärts. In Oberhammerstein wird die belebte B 42 überquert. Der Höhenmesser zeigt nach oben. Wir passieren Trockenwiesen und erobern die Ruine. Eine atemberaubende Fernsicht entschädigt uns.
Ein breiter Weg zieht sich hinab und weiter zum Leutesdorfer Bachtal. Nun Luft holen: Serpentinen bringen den Wanderer über die Weinberge hinaus durch Wald und Wiesen. Nun macht der Rheinsteig seinem Namen alle Ehre. Ein schmaler Felspfad durch das Naturschutzgebiet Langenbergskopf mit seltenen mediterranen Pflanzen führt uns zur Edmundshütte des Vereins der Naturfreunde (sonntags und feiertags geöffnet). Auf der Terrasse lässt sich Kraft für neue Taten sammeln – und die Aussicht auf den Kaltwassergeysir von Andernach Namedy genießen. Ein paar Stufen im Fels, dann der „Sonnenweg“ und wir kraxeln runter in die Weinlage Rosenberg.
Der Wegweiser schickt uns nach oben, über einen murmelnden Bach an Ginster vorbei, immer rechts das Panorama des Neuwieder Beckens. Nach 800 Höhenmetern liegt das Ziel Feldkirchen-Hüllenberg vor uns.
3. Etappe: Von Filsen nach Kestert – 14 km ca. 5 Std.
Vor Filsen macht der Rhein seine schönste Schleife: Fast im Bogen umschlingt der Strom das Dorf. Zu sehen ist dies am besten vom Vierseenblick des gegenüberliegenden Boppard. Aber auch rechtsrheinisch erwarten uns Blickpunkte wie an der Perlenkette.
An der „Wachport“, dem alten Tor in Filsen, biegen wir rechts in einen Pfad ab. Es wird schnell felsiger: Vor uns liegt die Filsener Lei mit ihren schroffen Vorsprüngen. Da fließen ein paar Schweißtropfen, doch die Sicht auf die Schiffe ist spektakulär.
Ein vielstimmiges Meckern wird immer lauter. Uns wogt eine Ziegenherde entgegen. Die meisten Tiere sind südafrikanische Burenziegen, die auch Rinden und Sträucher nicht verschmähen und als vierbeinige Naturschützer unterwegs sind. Unser Steig bringt uns zur „Allee der Bäume des Jahres“, die Schulkinder pflanzten.
Von der Hütte der Wilhelmshöhe eröffnet sich der Blick auf „Die feindlichen Brüder“ Sterrenberg und Liebenstein. Später nimmt uns die Himmelswiese auf, und das Schild weist den Weg über einen Wildwechsel. Ein Naturerlebnis auf einem Felsgrad. Eine Waldtreppe bringt uns hinab zur K 104.
Wieder bergan lassen wir rechts die Burgen liegen und befinden uns schnell im Areal des Projekts „Halbwilde Beweidung“ mit englischen Exmoorponys und Burenziegen. Unterhalb von Lykershausen wird der Steig zum Wirtschaftsweg, dessen Teerdecke sich bald in Waldboden verwandelt. Attraktiv sitzt die Hütte der Hindenburghöhe auf einer Felsklippe und lädt zu einer Pause ein. Das langgezogene Kestert liegt schon unter uns. Doch wie der Rheinsteig so ist – er hält noch ein paar Kurven und Schlenker durch Laub- und Nadelwald und durch ein kleines Bachtal für uns bis zum Bahnhof Kestert parat.
4. Etappe: Von St. Goarshausen nach Kaub 21 km ca. 7 Std.
Kann der Grand Canyon schöner sein? Steil erheben sich die Felswände über St. Goarshausen. Nur 113 Meter ist das Tal an der schmalsten Stelle breit. Tief hat sich Vater Rhein sein Bett gegraben und schmirgelt sich Jahr für Jahr einen Zentimeter weiter in den Fels. Nach 220 Metern ist der „Dreiburgenblick“ erklommen mit faszinierender Sicht auf die Burgen Katz (links), Maus bei Wellmich (rechts) und Rheinfels im gegenüberliegenden St. Goar.
Kurz vor Patersberg zweigt der Steig rechts ins Tal hinab, um gleich wieder den Aufstieg an der Burg Katz (Privatbesitz) entlang zu bezwingen. Der Stadtteil Heide erwartet uns. Und wenig später der sagenumwobene Loreleyfelsen, der 132 Meter über dem Rhein emporragt. Dort hat es gesessen – Heines fantastisches Fabelwesen mit den goldenen Haaren – und Schiffer ins Verderben gelockt. Der Blick reicht weit in den Hunsrück. Der Weinlehrpfad bietet weitere tolle Aussichten, doch das Felsmassiv des Spitznack setzt noch eins drauf.
Wir wandern zum Bornichbachtal. Auf der anderen Seite zieht sich der Waldweg zum Lennig empor – im Fluss das Tauberwerth und dahinter Oberwesel. Aber vor uns liegen noch weitere Täler und Plateaus: das Urbachtal, die Hütte „Alte Burg“. Beim Blickkontakt mit dem Rhein schmeckt auf 309 Meter Höhe eine Erfrischung. An der Hangkante des Roßsteins breitet sich Oberwesel vor uns aus. Greifvögel nutzen die perfekte Thermik aus.
Der Steig passiert den Ortsrand von Dörscheid. Ein letztes Tal der Kategorie „leicht“ wird durchwandert. Kaub mit Burg Gutenfels und der Zollburg Pfalzgrafenstein im Rhein breitet sich vor uns aus. Nach einer Kurve führen links Treppenstufen in die Stadt. Am Weg liegt der Leitbergsturm.