Dauner Maare

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Erst 10.000 Jahre ist es her, als glühendes Magma und Wasser zusammentrafen und massive Vulkanexplosionen die Gesteinsmassen aus dem Inneren der Erde ausspien. Quer durch die Eifel erstreckt sich auf knapp 50 km Länge, zwischen Bad Bertrich nahe der Mosel nach Nordwesten hin bis nach Ormont an der belgischen Grenze, das Westeifeler Vulkanfeld.

Rund 350 Vulkane bezeugen die bewegte Entstehungsgeschichte der Region Vulkaneifel. Vor allem die vor fast 700.000 Jahren einsetzende Phase vulkanischer Aktivität hat dem Landschaftsbild der Vulkaneifel ihr unverkennbares Gesicht gegeben.

Tuff- und Schlackenkegel erheben sich über die im Laufe von Jahrmillionen eingeebnete Eifelhochfläche, Basaltlavaströme sind in die Täler geflossen und Wasserdampfexplosionen haben große, trichterförmige Krater in den Untergrund gesprengt. Diese Sprengtrichter, die Maare, sind das markanteste Element der Vulkaneifel.

Maare entstehen, wenn heißes Magma in Gesteinszonen aufdringt, die Wasser führen. Das Wasser wird explosionsartig in Wasserdampf verwandelt und sprengt durch seine plötzliche Ausdehnung das umgebende Gestein nach oben aus. Diesen Vorgang bezeichnet man als phreatomagmatische Explosion. Im Bereich des Explosionsherdes bildet sich ein Hohlraum in bis zu mehreren hundert Metern Tiefe. Über diesem bricht das überlagernde Gestein zusammen und der typische trichterförmige Krater entsteht.

In der Vulkaneifel gibt es 75 Maare, an denen man alle Entwicklungsstadien der Maarentstehung nachvollziehen kann.Im südöstlichen Teil der Vulkaneifel liegen in knapp 2 km Entfernung zur Kreisstadt Daun beeindruckende Beispiele für diese Art von Vulkanen. Die Gruppe der Dauner Maare besteht aus mindestens 6 Maaren, von denen das:

Gemündener Maar,
975 m Umfang
kleinster Durchmesser 300 m
größter Durchmesser 325 m
Tiefe 38 m
Höhe ü.NN 406,6 m

Weinfelder Maar
1525 m Umfang
kleinster Durchmesser 375 m
größter Durchmesser 525 m
Tiefe 51 m
Höhe ü.NN 484 m

(westliche)Schalkenmehrener Maar
1775 m Umfang
kleinster Durchmesser 500 m
größter Durchmesser 575 m
Tiefe 21 m
Höhe ü.NN 420,5 m

bis heute einen Maarsee enthalten. Zwei Maare, das östliche und nordöstliche Schalkenmehrener Maar stellen sogenannte Trockenmaare dar.

Geologische Untersuchungen haben ergeben, dass das wassergefüllte Schalkenmehrener Maar wahrscheinlich aus zwei ineinander übergehenden Maartrichtern zusammengesetzt ist und im nördlichen Randbereich noch einen kleinen Schlackenkegel enthält.

Entlang einer Südost-Nordwest verlaufenden Förderspalte sind die Trichter dieser Maargruppe aufgereiht. Nacheinander und innerhalb eines geologisch kurzen Zeitraums haben Wasserdampfexplosionen diese Maare in die alte Landoberfläche gesprengt. Die dabei geförderten Auswurfmassen bestehen in der Hauptsache aus zerborstenen Gesteinsbruchstücken, die aus dem Trichter ausgeworfen wurden. Dem heißen Magma entstammende vulkanische Aschen und Sande sind nur mit geringeren Teilen an der Zusammensetzung der Maarablagerungen beteiligt.

Die nicht von den Explosionen zerrütteten Gesteine, (in der Vulkaneifel handelt es sich dabei um Schiefer, Sand- und Tonsteine) verfügen über gute wasserstauende Eigenschaften. Aufgrund dessen konnten sich die Maarseen bilden, deren Seespiegel jeweils auf verschiedenen Höhenniveaus liegen. Altersbestimmungen und vor allem Untersuchungen der Ablagerungen in den Maarseen weisen auf eine Entstehung der Maare bei Daun im Zeitrahmen von 20.000 bis 30.000 Jahren hin. Zu diesem Zeitpunkt herrschte in Mitteleuropa die letzte Eiszeit.

Da die vulkanische Tätigkeit in der Eifel über den Zeitraum von 200 Millionen Jahren immer wieder auflebte, ist es unwahrscheinlich, dass dies die letzten Maare sind, denn die Eifel ist in Bewegung und hebt sich noch. Die Kohlensäurequellen sind ungezählt und geophysikalische Beobachtungen zeigen, dass unter der Eifel eine Zone erhöhter Temperatur bis in mindestens 400 Kilometer Tiefe reicht (Eifel-Plume).

Der bisher jüngste Vulkanausbruch ereignete sich zudem erst vor knapp 10.000 Jahren (Ulmener Maar). Dies ist ein geologisch kurzer Zeitraum, und die Wissenschaftler gehen momentan davon aus, dass der Vulkanausbruch in der Vulkaneifel nicht erloschen ist und sich nur in einer Ruhephase befindet.

Die Vulkaneifel ist inzwischen weit über die regionalen Grenzen hinweg bekannt. Als bedeutendes Naturerbe von europäischem Rang ist sie in die Liste der UNESCO-Global Geoparks aufgenommen und hat die Anerkennung als nationaler Geopark bekommen.